Trotz seiner wirtschaftlich gesehen sehr guten Stellung ist das Großherzogtum Luxemburg in den letzten Jahren nicht von Wohnungsproblemen verschont geblieben. Den Ankündigungen der Ministerin für Wohnungswesen über die Einführung eines Bauplans von zweitausend Wohneinheiten zu erschwinglichen Preisen folgend hier der Stand des Sozialwohnungsbaus in Luxemburg.
Steigender Bedarf
Luxemburg scheint mit einer Bevölkerung, die zu 70% aus Hauseigentümern besteht, und einem Bruttoinlandprodukt, das zu Europas höchsten zählt, immun gegen Wohnungsprobleme zu sein. Dennoch verschlechtern die steigende Arbeitslosigkeit, der allgemeine Einkommensrückgang und die Kaufkraftminderung weiter die Situation. Parallel dazu findet eine konstante Expandierung des Immobilienmarkts mit einer Verdreifachung der Preise innerhalb der nächsten zehn Jahre und einer stetigen Bevölkerungszunahme statt. Diese neuen Angaben machen die Wohnungen unzugänglich für die Haushalte mit niedrigem Haushaltseinkommen. Das gilt vor allem, wenn der Sozialwohnungsbau völlig unterdimensioniert bleibt – viertausend Wohneinheiten, das entspricht 3% des Wohnungsbestandes im Vergleich zu dem Anteil von 32% der Niederlande und 17 % Frankreichs.
In Luxemburg wohnen
Während einerseits der Mangel an Sozialwohnungen signifikant bleibt, besteht in Luxemburg die Erwerbsmöglichkeit eines Hauses oder Apartmentes des Sozialwohnungsbestandes. Die Gemeinden und zwei halbstaatliche Unternehmen ermöglichen denjenigen, die die Kriterien erfüllen, Eigentümer einer Sozialwohnung zu werden. Es handelt sich um den Wohnungsfonds und um die nationale Gesellschaft für verbilligtes Wohnungseigentum („Société nationale des habitations à bon marché“, kurz SNHBM). Dieser verfügt über eine Wohnanlage mit circa 1.800 Wohnungen.
Neue Verpflichtungszusagen
Zu den Herausforderungen, welche die Sozialwohnungen betreffen, gehören auch das Engagement die gesellschaftliche Vielfalt betreffend, Politikmaßnahmen für die Stadt und schließlich die Probleme, die mit dem „Zusammenleben“ verbunden sind. In diesem Sinne verpflichtet sich die Regierung gegenwärtig bis 2025 zum Bau von zweitausend neuer Sozialwohnungen. Für dieses Projekt werden 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt wird der Staat in den nächsten Jahren den Bau von 8.400 preiswerten Wohneinheiten mit fast 500 Millionen Euro subventionieren. Diese Dynamik müsste die Sozialwohnungen leichter zugänglich machen und den Siedlungsdruck, der immer unerträglicher wird, reduzieren.
Das Wohnen in Luxemburg wird nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch auf sozialer und politischer Ebene zur echten Herausforderung. Kriterien wie ein besseres Zusammenleben, architektonische und umweltrelevante Entscheidungen, wirtschaftliche Anforderungen, die auch für die bescheidensten Unterkünfte in Luxemburg gelten, müssen berücksichtigt werden, damit das Wohnen keine Herausforderung mehr darstellt.