Wie sind die Aussichten für den Immobilienmarkt in Luxemburg?
9. Februar 2016
In der Immobilienbranche in Luxemburg zeichnen sich starke Trends ab. Analysten raten Marktteilnehmern, diese Perspektiven bei der Planung für die kommenden Jahre zu berücksichtigen.
Schnellere Entwicklung als erwartet
In Luxemburg hat sich der Immobilienmarkt in den letzten zehn Jahren schneller Entwickelt, als in vielen anderen europäischen Ländern. PwC Luxemburg hat kürzlich eine Studie über die voraussichtliche Entwicklung der Immobilienbranche in den nächsten fünf Jahren durchgeführt.
Die folgenden sechs Vorhersagen sind aus der Analyse hervorgegangen:
Der Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt wird ein Wachstum zwischen 60 % und 50 % erleben. Diese Entwicklung begann bereits im Jahr 2012 und wird sich voraussichtlich bis mindestens 2020 fortsetzen. Das Wachstum ist das Ergebnis der wirtschaftlichen Entwicklung und der erhöhten Nachfrage nach Büroflächen und Arbeit.
Wenn der Trend zum Wirtschaftswachstum in dem gegenwärtigen Tempo weitergeht, werden Unternehmen sogar noch mehr Bürofläche benötigen.
Verkehrsinfrastruktur und Mobilität müssen schnell an das vorhergesagte Bevölkerungswachstum und eine erhöhte Anzahl von Grenzgängern angepasst werden.
Neue Bewohner optimieren bereits den Mietmarkt in Luxemburg-Stadt (und seinen Gemeinden). Gesetzt dem Fall, dass die Anzahl der Luxemburgischen Bürger mit niedrigem Einkommen angestiegen ist, ist es wahrscheinlich, dass sie an die Peripherie oder in die Nachbarländer ziehen werden.
In den letzten Jahren war in Luxemburg eine Abnahme der Haushaltsgröße zu beobachten. Dieser Trend könnte mit der Ankunft neuer Bewohner zunehmen. Es ist daher zu erwarten, dass der Bau von Mietobjekten den Bau einzelner Wohnungen überflügeln wird.
Der Immobilienmarkt in Luxemburg wird sich als Reaktion auf neue private und institutionelle Anleger (zum Beispiel Rentenfonds) anpassen müssen, aber das Land wird ein beliebtes Ziel unter den Reichen bleiben.
Schlussfolgerungen der Wohnraum-Beobachtungsstelle
Nach den neuesten von der Wohnraum-Beobachtungsstelle veröffentlichten Statistiken, war in Luxemburg ein Anstieg der Immobilienpreise zu beobachten, vor allem im letzten Jahr. Im Jahr 2015 kostete das Mieten einer 89m2-Wohnung 1.618 € pro Monat und ein mittelgroßes Haus kostet 3.651 €. Diese Preise sind nun um 7 % angestiegen. Eigentümer oder Mieter einer Wohnung im Großherzogtum zu werden ist nun schwieriger, vor allem für diejenigen mit einem kleinen Budget. Bei einem Durchschnittspreis der zum Verkauf stehenden Häuser in Höhe von 7,7 %, ist mit Ausgaben von rund 719.500 € (oder 3.884 € pro Quadratmeter) für eine Wohnung von 185 m2 zu rechnen. In Luxemburg-Stadt, ist der durchschnittliche Preis für ein Haus um 1,4 % gesunken, während sich der Preis für eine Wohnung um 7,2 % erhöht hat.
Die Umgestaltung der Stadtlandschaft insbesondere der Innenstadt, wird potenzielle Investoren neue Möglichkeiten bieten, ebenso die Entwicklung dezentraler Bereiche wie Bertrange, Strassen, der Cloche d'Or und der Peripherie (Capellen, Leudelange, Windhof). Vorzeigeprojekte werden in einem Markt, der seine Dynamik beibehalten möchte, begrüßt werden. Luxemburgs wirtschaftliche Stabilität ist einer der Grundpfeiler des Immobiliensektors, was dies zu einem attraktiven Element macht, das auch für die Zukunft erhaltenswert bleibt.
Zusammenfassend wird der Immobiliensektor in Luxemburg nach wie vor stark von der demographischen und geographischen Lage dieses kleinen Landes beeinflusst. Im Laufe der kommenden vier Jahre ist es wahrscheinlich, dass große neue Player auf den Markt vorstoßen werden, vor allem im Einzelhandel.
[I] Hinweis: PwC Luxemburg gilt als das führende Dienstleistungsunternehmen in Luxemburg. Das Unternehmen beschäftigt 2.450 Menschen aus 55 verschiedenen Ländern.